Mitreißende sportliche Höhepunkte unserer Halltaler Rodler – sowohl im A-Kader als auch im Nachwuchs – sowie der konsequente Ausbau der Jugendarbeit und wichtige Investitionen in das Zielhaus prägten das vergangene Jahr in der 121-jährigen Vereinsgeschichte des Absamer Rodelvereins. Trotzdem oder gerade deswegen konnte Obmann Hubert Würtenberger voller Stolz auf ein weiteres, erfolgreiches und von Teamgeist getragenes Jahr zurückblicken.

Wie sehr selbst ein kleiner, aber mit Herzblut geführter Verein wie der Absamer Rodelverein, von großen Entwicklungen beeinflusst werden kann, zeigte sich eindrucksvoll bei der 121. Jahreshauptversammlung. Unsere liebevoll aufgebaute und viel gelobte Jugendarbeit steht durch das Fiasko rund um den Igler Eiskanal vor einer echten Bewährungsprobe. Denn eine Frage beschäftigt alle: Wo und wie sollen unsere jungen Rodler in der kommenden Saison trainieren, wenn der Igler Eiskanal ausfällt? Das „Wo“ scheint mit der Bahn in Bludenz geklärt – doch das „Wie“ bleibt ein großes Fragezeichen. Vier Stunden Fahrtzeit hin und zurück, die Vereinbarkeit mit der Schule und Trainingszeiten, sowie die deutlich höheren Kosten von über € 200 pro Kind und Trainingseinheit machen die Planung zu einer echten Herausforderung.

Schon in der vergangenen Saison hat der Rodelverein kräftig investiert – in die Jugendarbeit, neues Material, Nenngelder und den Selbstbehalt für unsere Nachwuchssportler. Unterm Strich stand ein kleiner fünfstelliger Betrag, den wir gerne in die Zukunft unseres Sports gesteckt haben. Und dennoch: Ausschuss und anwesende Eltern waren sich einig – wir wollen kämpfen und gemeinsam nach Lösungen suchen. Denn unsere Kinder lieben das Rodeln, und wir lieben es, sie auf ihrem sportlichen Weg zu begleiten.

42 engagierte Mitglieder bei der Jahreshauptversammlung
Um das Training unserer jungen Talente auch weiterhin auf gewohnt hohem Niveau anbieten zu können, wurde bei der diesjährigen Jahreshauptversammlung einstimmig beschlossen, dass sich die Eltern künftig mit 20 Prozent an den Trainingskosten beteiligen. „Ich bin wirklich dankbar für die Unterstützung der Eltern und unserer Mitglieder. Dieser gemeinsame Schritt entlastet den Verein und macht es möglich, unsere Jugend weiterhin so gut zu fördern,“ zeigte sich Obmann Hubert Würtenberger nach der Abstimmung sichtlich erleichtert und voller Zuversicht. Zumal der Verein zusätzlich noch die Kosten seines „Rodelbusses“, also die Fahrtspesen zu tragen hat. 

Und immer wieder das liebe Geld ...
Neben der erfreulichen Entwicklung unserer Jugendarbeit war bei der Jahreshauptversammlung auch ein anderes Thema am Start: die Finanzen. Nach einem Jahr mit negativem Ergebnis rückten sie besonders in den Fokus. Trotz der großartigen Unterstützung durch die Gemeinde Absam, das Land Tirol und viele großzügige private Spender brachte die dringend notwendige Dachsanierung unseres Zielhauses die Kasse erheblich ins Schwitzen. Zum Glück konnten wir dank klug aufgebauter Rücklagen aus früheren Jahren diese wichtige und nachhaltige Investition solide gegenfinanzieren – ein echter Team-Erfolg! Ein Grund mehr, warum sowohl unsere Kassiererin als auch der gesamte Ausschuss einstimmig entlastet wurden. „Herzlichen Dank für euren Einsatz und die verlässliche Arbeit hinter den Kulissen,“ gratulierte Kassenprüfer Heinz Probst. 

Ein Verein mit vielen Facetten
Was den Rodelverein seit jeher auszeichnet, ist die unglaubliche Leidenschaft seiner Mitglieder. Ob bei der Pflege unserer Rodelhütte, dem Zielhaus oder der Bahn – hinter jedem Meter Arbeit stecken unzählige freiwillige Stunden. Besonders beeindruckend ist, wie es Jahr für Jahr gelingt, an 27 Sommer-Sonntagen und über 100 Wintertagen einen reibungslosen Hüttendienst auf die Beine zu stellen. „Es ist faszinierend, wie unkompliziert und tatkräftig unser Hüttendienst immer wieder organisiert wird“, sagt Hubert Würtenberger – längst ohne Überraschung, aber mit großem Stolz. „Trotz mancher Schicksalsschläge schaffen wir es immer wieder, unsere Hütte für die Mitglieder offen zu halten. Dieser Zusammenhalt zeigt, wie stark die Identifikation mit unserem Verein ist.“ Auch Absams Vizebürgermeister Max Unterrainer sieht das bei seiner Sitzungsansprache so: „Der Absamer Rodelverein ist nicht nur durch seine sportlichen Leistungen und die engagierte Nachwuchsarbeit ein echtes Aushängeschild unserer Gemeinde, sondern vor allem durch seine vorbildliche Vereinsführung. Dafür möchte ich herzlich danken und weiterhin viel Erfolg wünschen.“

Eine Brücke zur internationalen Rodelwelt
An diesem Abend liegt ein Hauch von internationalem Flair in der Sportplatzkantine – gepaart mit Stolz auf unsere Rodler. Während Ausschuss- und Vereinsmitglieder über alltägliche Vereinsgeschäfte diskutieren, kämpfen die Gleirscher-Brüder, Armin Frauscher und Dorothea Schwarz im italienischen Cortina um ihre Olympia-Tickets für die Winterspiele 2026. Der aktuell laufende Testwettbewerb ist ein entscheidender Schritt auf dem Weg zum Olympiastart. 

Dorothea Schwarz meldet sich via WhatsApp: „Ich kämpfe noch mit ein paar kleinen Fehlern, bin aber insgesamt sehr zufrieden und fühle mich mit dem Material richtig wohl.“ Bei unseren Herren läuft es noch ein wenig holpriger. Armin Frauscher berichtet: „Heute war noch nicht alles perfekt, wir hatten ein paar kleine Fehler. Aber das Material stimmt, und morgen peilen wir die Top drei an.“ David Gleirscher hingegen zeigt sich trotz allem zuversichtlich: „Das Training lief leider nicht ganz nach Plan. Bei Fahrlinie und Material war ich noch nicht zufrieden. Am Sonntag möchte ich so fehlerfrei wie möglich fahren.“ 

Spannung, Ehrgeiz und Leidenschaft – unsere Rodler zeigen, wie internationale Spitzenklasse beginnt: mit Herzblut, Teamgeist und dem festen Ziel vor Augen.

Foto © Rodelverein Absam