Fünf intensive Trainingstage, gefolgt von zwei spannenden Test-Event-Tagen – auf der neuen Pista Olimpica Eugenio Monti in Cortina d’Ampezzo herrscht erstmals echtes Wettkampf-Feeling. Beim internationalen „Jeder-gegen-Jeden“-Vergleich können die Rodlerinnen und Rodler der Olympia-Saison 2025/2026 ihre Form direkt und ungeschminkt unter Beweis stellen. Und das ausgerechnet dort, wo in wenigen Monaten die Olympischen Winterspiele stattfinden werden. Der Test-Event markierte zugleich das erste FIL-Qualifikationsrennen und das zweite ÖRV-Ausscheidungsrennen auf dem Weg zu den Olympischen Rodelbewerben – eine wichtige Standortbestimmung mit Blick auf die heiß begehrten Olympia-Tickets.

Gestern, am Sonntag hieß es um 16.00 Uhr für unsere Rodler: Abfahrt in Innsbruck! Das Team machte sich auf den Weg nach Cortina, wo der letzte große vorolympische Härtetest im olympischen Eiskanal wartet – zugleich die erste internationale Standortbestimmung vor dem Start in die Weltcup-Saison 2025/2026. Nachdem die Österreichischen und Tiroler Meisterschaften 2026 (ursprünglich für 20.–22. November geplant) aufgrund der bekannten Probleme im Igler Eiskanal auf das kommende Jahr verschoben werden mussten, wich das Team nach der gescheiterten Homologierung kurzfristig nach Oberhof aus. Dort wurden die letzten intensiven Trainingseinheiten absolviert, bevor es nun ernst wird: Cortina ruft!

Erste FIL-Qualifikation für Olympia
Seitdem Klarheit herrscht, dass der ursprünglich geplante Weltcup-Auftakt kurzfristig nach Winterberg verlegt werden musste, haben die FIL und das IOC schnell reagiert: Der Olympic Test Event in Cortina am 29. und 30. November wird nun als erstes Qualifikationsrennen für die Olympischen Rodelbewerbe gewertet. Für unsere Rodler ist das der zweite Auftritt in Cortina – diesmal jedoch unter völlig anderen Bedingungen. Während Ende Oktober noch milde Plusgrade herrschten, hält der Winter nun Einzug und sorgt für deutlich kältere Temperaturen auf der Bahn. Das ÖRV-Team reist mit insgesamt 19 Rodlerinnen und Rodlern an, unterstützt von einem elfköpfigen Betreuerstab.

Direkt im Anschluss an den Testwettbewerb zieht der gesamte Rodeltross weiter nach Winterberg. Dort steigt vom 5. bis 7. Dezember – nach der Absage des Rennens in Innsbruck-Igls – der Weltcupauftakt der Saison 2025/26. Damit werden im Olympiawinter gleich fünf der neun Weltcuprennen sowie die Europameisterschaft auf deutschen Bahnen ausgetragen.

Viel Betrieb in Cortina – TV-Übertragung nicht gesichert
Seit heute trainieren rund 150 Athletinnen und Athleten aus 25 Nationen auf der 1.730 Meter langen Olympiabahn in Cortina. Anders als in der ersten Trainingswoche sind diesmal auch Medienvertreter mit gültiger WC-Akkreditierung zugelassen. Für unsere Rodler heißt das: Ruhepausen zu Hause werden in den letzten vier Wochen vor Weihnachten Mangelware sein. Nach Cortina geht es direkt weiter zum Weltcup-Auftakt in Winterberg, anschließend über den Atlantik zu den zweiten und dritten Weltcup-Rennen in Park City und Lake Placid, bevor sie am 21. Dezember wieder in Tirol ankommen.

Ob das Rodel-Testevent live im österreichischen Fernsehen zu sehen sein wird, ist derzeit noch unklar. Teilübertragungen oder Streams sind möglich, ein offizieller TV-Partner mit garantierter Übertragung steht bislang jedoch nicht fest.

Stimmen zu den ersten Fahrten und zur Olympiabahn in Cortina d’Ampezzo: 
Wolfgang Kindl: Man hat im Vorfeld gehört, dass es eine sehr leichte Bahn ist, ich persönliche finde, dass sie durchaus ihre Tücken hat. Vor allem der obere Bereich ist technisch anspruchsvoll, in den ersten Kurven muss die Linie zwingend passen. Im unteren Bereich ist dann mehr Speed drinnen. Hier musst du dich richtig lang machen, die Aerodynamik muss am Punkt sein. Die Bedingungen haben bisher nicht allzu schnelle Fahrten zu lassen, ich hoffe schon, dass es noch schneller wird.

David Gleirscher: Ich habe mir am Anfang etwas schwergetan, mich aber mittlerweile mit der Bahn gut anfreunden können. Es ist keine High -Speed -Bahn, die Herausforderung ist nicht das Runterkommen, sondern die Limits optimal auszureizen und schnell zu sein.

Armin Frauscher: Die Bahn beginnt technisch anspruchsvoll und ist speziell unten raus gut zum Gleiten, es ist eine moderne und interessante Bahn, die sich alles in allem sehr fein rodeln lässt. Die drucklosen, langgezogenen Kurven kommen uns entgegen, wir wissen was zu tun ist, jetzt gilt es die Abstimmung voranzutreiben und sich die Ideallinie zu erarbeiten.

Zeitplan Testevent: 
Samstag, 29. November 2025:
9:00 Uhr Herren und Damen Doppel, 1. Lauf 
10:55 Uhr Herren und Damen Doppel, 2. Lauf 
12:35 Uhr Damen Einzel, 1. Lauf 
14:24 Uhr Damen Einzel, 2. Lauf 

Sonntag, 30. November 2025: 
 9:30 Uhr Herren Einzel, 1. Lauf 
11:20 Uhr Herren Einzel, 2. Lauf 
12:55 Uhr Team -Staffel 

Grafik: © FIL/Chyron

Wochenplan mit Training zum Olympic Test Event