Mit einem krönenden Abschluss verabschiedete sich unser Rodel-Team in Winterberg aus der WC-Saison 2022/2023 in die Sommerpause. Drei Siege, zwei zweite - und zwei dritte Plätze sind die Bilanz dieses 9. Weltcup-Wochenendes. Platz 1 im Team und Platz 2 und 3 bei den Herren. Ein Ergebnis, das aller Ehren wert ist. Bemerkenswert aber auch die insgesamt 14 Saison-Siege, so viele wie noch nie in der Weltcup-Geschichte. 

Um es gleich vorwegzunehmen: Das heutige Aufmacher-Photo hat doppelten Symbol-Charakter. Es steht nicht nur für die Tatsache, dass das ÖRV-Team heute den Staffel-Wettbewerb gewonnen hat, sondern auch für die Mannschaftsleistung der gesamten Saison. Diese irre Geschlossenheit, diese bemerkenswerte Team-Saisonleistung sind schon ganz besonders. Dreizehn Wochen hat dieser Weltcup gedauert. Überragend die Leistungen auf der Heimbahn in Innsbruck-Igls mit acht Siegen. Und überragend geht dieses Wochenende der Saison 2022/2023 in Winterberg zu Ende: Mit drei Siegen, zwei zweiten und zwei dritten Plätzen. Neben vielen guten Einzelleistungen überzeugte die ÖRV-Mannschaft besonders als Ganzes. 

Herren Einzel: Doppel-Podest - Super Mannschaftsergebnis
Podium Platz zwei und drei, alle Hoffnungen erfüllt und ein super Mannschaftsergebnis eingefahren. Das ist in Kurzfassung der krönende Saisonabschluss unserer Herren im 9. Weltcup Rennen der Saison 2022/2023 in Winterberg. Vor allen Dingen macht es richtig Spaß, einem solchen Wettbewerb zuzusehen. Nicht nur spannend, sondern auch erfolgreich. Unsere „vier Musketiere“ im Rodelsport: Platz 1 (Wolfi Kindl), 4 (David Gleirscher), 6 (Jonas Müller) und 7 (Nico Gleirscher) nach dem ersten Lauf. Und in der Endabrechnung Jonas 2, Nico 3, Wolfi 4 und David 8. Wenn es einen Mannschaftswettbewerb wie im Skispringen gäbe, bräuchten wir uns nicht zu fürchten und es müssten sich alle Nationen warm anziehen, um unsere coole Truppe zu schlagen. Das spiegeln auch die Ergebnisse der Herren sowohl im Weltcup, als auch im Gesamt-Weltcup wider. Im Weltcup 5-8 und im Gesamtweltcup 4-5 und 7-8. Keine Nation war so erfolgreich, konnte eine solche Geschlossenheit präsentieren, wie unsere ÖSV-Herren. So fällt es selbst David, der heute auf Platz 8 fuhr, nicht schwer, ein gutes Resümee zu ziehen: „Mit meinem heutigen Rennen bin ich grundsätzlich sehr zufrieden. Die Laufqualität war sehr gut. Leider passte im zweiten Lauf die Zeit nicht wirklich. Natürlich war es von Vorneherein klar, dass es schwer werden würde, den dritten Platz im Gesamt-Weltcup zu holen, doch ist auch der 5. Rang ok. Generell bin ich mit meiner Saison recht zufrieden, abgesehen von dem Durchhänger in Sigulda und dem blöden Sturz in Whistler. Speziell in der 2. Saisonhälfte war die Renn-Performance sehr konstant“.

Team-Staffel: Totale Dominanz - heute nicht zu schlagen
Trotz zweier Herzschlag-Momente von Madeleine Egle und Jonas Müller gleich nach dem Start, zeigten Madeleine Egle, Jonas Müller und Juri Gatt/Riccardo Schöpf vier hervorragende Läufe und fuhren mit Bahnrekord zum Sieg. Damit gewannen sie nicht nur dieses Rennen, sondern dominierten auch die gesamte Konkurrenz und verwiesen die deutsche Mannschaft mit einem Vorsprung von über einer halben Sekunde auf ihrer Heimbahn auf den zweiten Platz. Und das Schönste: Das ÖRV-Team schaffte sogar noch den Sprung auf das Podest in der Weltcup-Wertung. 

Stimmen:
Jonas Müller: „Nico und ich sind beim Saisonauftakt in Igls schon gemeinsam am Podest gestanden, jetzt wieder, das ist definitiv ein sehr gelungener Abschluss. Es war für das gesamte Team ein sehr erfolgreiches Wochenende, bei den Herren können alle vier ganz vorne mitmischen, das hat man auch heute wieder gesehen. Der Speed war auch in der Staffel war von allen drei Schlitten gewaltig, die Trainer haben eine unglaubliche Arbeit geleistet.“

Nico Gleirscher: „Nach einer Saison mit Höhen und Tiefen, wo ich mir zwischendurch brutal schwer getan habe, tut das Ergebnis der Seele sehr gut. Das gibt mir viel Motivation für die Arbeit im Sommer, um nächste Saison wieder voll reinstarten zu können.“

Madeleine Egle: „Den Deutschen in der Staffel fünf Zehntel abzunehmen, ist absolut unglaublich, wir sind mega happy mit dem Ergebnis.“

Riccardo Schöpf: „Unser Lauf war nicht ganz fehlerfrei, wie der Bahnsprecher den neuen Rekord durchgesagt hat, habe ich es im ersten Moment gar nicht glauben können. Mit dem Team zu gewinnen ist etwas ganz besonderes, was Besseres kann man sich gar nicht wünschen.“

Christian Eigentler (ÖRV-Cheftrainer): „Wir sind sehr gut in die Saison reingestartet, hatten dazwischen Phasen, wo es weniger gut gelaufen ist und sind hinten raus wieder super auf Zug gekommen. Die Mannschaft hat hier in Winterberg noch einmal im Kollektiv voll abgeliefert, unterm Strich nehmen wir viele positive Aspekte mit, wissen aber auch, wo es Nachholbedarf gibt. Wir haben nächste Woche in Igls und Ende März in La Plagne noch Materialtests, dazwischen und danach bekommt die Mannschaft frei. Nach Ostern wird der Trainingsbetrieb dann in allen Bereichen wieder voll hochgefahren.“

Ergebnisse/Weltcup Winterberg:
Team-Staffel
1. Österreich        2:22.732
2. Deutschland       +0.559
3. USA                    +0.838

Herren:
1. Max Langenhan     GER        1:43.364
2. Jonas Müller           AUT       +0.179
3. Nico Gleirscher     AUT       +0.239
4. Wolfgang Kindl       AUT       +0.329
8. David Gleirscher   AUT       +0.432

Damen:
1. Madeleine Egle  AUT       1:52.843
2. Lisa Schulte       AUT        +0.224
3. Anna Berreiter   GER        +0.245
9. Hannah Prock    AUT        +0.782

Doppelsitzer Damen:
1. Selina Egle/Lara Kipp                                     AUT       1:28.169
2. Jessica Degenhardt/Cheyenne Rosenthal    GER       +0.339
3. Marion Vötter/Andrea Oberhofer                    ITA         +0.385

Doppelsitzer Herren:
1. Tobias Wendl/Tobias Arlt                GER        1:26.690
2. Toni Eggert/Sascha Benecken       GER        +0.057
3. Juri Gatt/Riccardo Schöpf               AUT        +0.132
5. Yannick Müller/Armin Frauscher   AUT        +0.177
6. Thomas Steu/Lorenz Koller           AUT        +0.226

Foto: © Dietmar_Reker