Ein Weltcup Tag nach Maß, wenn man Rodel(Sports-)fan ist. Spannung im Tausendstel-Bereich - bis zur letzten Sekunde.  Schweißnasse Hände und ein schmaler Grat zwischen Hoffen und Bangen als österreichischer Patriot. Kein Tag für schwache Nerven, mit versöhnlichem Ausgang.

Eigentlich war für unsere Rodler heute vor dem ersten Weltcup in Igls alles angerichtet. Wenn nicht die Verletzung von Lorenz Koller gewesen wäre, wären wir von den Siegchancen unseres Paradedoppels überzeugt gewesen. Unser Newcomer-Doppel Yannick Müller/Armin Frauscher hat in der Vorbereitungszeit durch seine Ergebnisse schneller als erwartet die Hoffnungen geschürt, vorne mitfahren zu können. Und dann der heutige erste Welt Cup-Tag der Saison 2019/2020. Erster Lauf im Herren Doppel. Nahezu alle Doppel, auch die, von denen man einen perfekten Lauf erwartet hätte, patzten der Reihe nach – meistens schon nach der ersten Kurve.

Auch für unsere beiden Doppel lief es im ersten Durchgang nicht wirklich gut. Müller/Frauscher auf Platz 14 und Steu/Koller auf Platz 8. „Bei uns hat die Nervosität im ersten Lauf eine große Rolle gespielt“, so Yannik Müller. Und weiter: „Für mich war es der erste Erwachsenen-Weltcup und ich kann auch nicht sagen, dass wir übermotiviert gewesen wären. Es waren einfach die Verhältnisse, der Wind und eben einfach alles…. Aber trotzdem, heute haben wir wieder etwas gelernt und gehen step by step“. Und Armin Frauscher ergänzt: „Es war heute ein großer Tag für uns, an dem wir viel gelernt haben. Die Läufe waren schwierig und wir haben viele Fehler gemacht, aber haben zum Glück alles gut ausbessern können. Kurz: unsere Erwartungen sind voll erfüllt worden“.

Anders Thomas Steu: „Nach dem ersten Lauf hatte ich die Hoffnung auf das Podest noch nicht aufgegeben und mir war klar, wenn wir voll fahren, haben wir sogar noch eine Chance auf den Sieg. Leider können wir am Start noch nicht 100 Prozent geben, denn dann hätte es besser ausgesehen“. Und Lorenz Koller ergänzt: „Aufgrund meiner Verletzung hätte ich vor 14 Tagen nicht damit gerechnet, dass wir überhaupt starten können. Dass wir jetzt am Podium stehen, ist schon mehr als unglaublich. Natürlich haben wir Fehler gemacht und es wäre etwas mehr möglich gewesen, aber toll dass wir Dritte geworden sind. Wir wissen, dass wir schnell sind und können in diese Saison mit einem großen Grinser gehen“.

Und ihr Chef, René Friedl bilanzierte nach dem Rennen: „Nach dem verpatzten ersten Lauf haben wir im Zweiten noch einmal angegriffen. Von dem her sind wir mit dem dritten Platz von Lorenz und Thomas zufrieden. Auch mit unserem Newcomer-Doppel können wir ganz zufrieden sein. Gleich beim ersten Weltcup-Einsatz um die Top 10 mitzufahren ist nicht schlecht. Es war heute natürlich keine konstante, keine super Leistung. Aber sie hatten super Zwischenzeiten, waren gut dabei und haben im zweiten Lauf mit ansprechenden Zeiten gezeigt, dass sie echtes Potential haben“.

P.S. Start Herren: Sonntag, 24.11. um 10:03 Uhr und in der Staffel fahren morgen (Start 13:53 Uhr)  für Österreich: Schulte, Lisa; Gleirscher, David; Steu, Thomas/Koller, Lorenz

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