Mit einem 3. Platz für David Gleirscher und einem mannschaftlich kompakten und überragenden Ergebnis mit den Plätzen 3-4-5 und 8 haben unsere Herren bei einem äußerst kuriosen Rennen in Oberhof aufgezeigt. Auch die abschließende Staffel mit Madeleine Egle, Steu/Kindl, David Gleirscher und Egle/Kipp schaffte das Podest und rodelte auf den 3. Platz.
Bei äußerst schwierigen, verregneten, sehr feuchten Wetterbedingungen mussten sich die Herren in Oberhof nicht nur mit den Gegnern, sondern auch mit einem ständig abbauenden Eiskanal im Thüringer Wald auseinandersetzen. Bester Rodler war dieses Mal nicht nur der, der am schnellsten war, sondern auch der, der die beste Taktik wählte und dabei noch das Quantum Glück hatte. „Ich kann mich nicht erinnern“, so ORF-Kommentator Wolfgang Linger, „dass es im Rodelsport ein in diesem Ausmaß geplantes, offensichtliches Bremsen für eine bessere Startposition im 2. Lauf gegeben hätte“. Ein Mittel, zu dem etwa die letzten zehn Starter mehr oder weniger zurückgreifen mussten, um so einen frühzeitigen Start für den 2. Lauf zu bekommen. Ein Rodel-Poker der sich nicht bei allen Startern auszahlen sollte, denn selbst der Platzsprecher ließ sich zur Frage hinreißen, wer die Bahn am schnellsten hinunterschwimmen würde.
Bei David hat es am Ende – auch mit der Laufbestzeit im zweiten Durchgang – auf das Podest gereicht. „Natürlich bin ich mit dem Ergebnis und meinem dritten Platz sehr zufrieden. Heute brauchte es auch eine Portion Glück bei diesen fragwürdigen Bedingungen, um ganz vorne zu landen“. Anders bei Nico, der mit der drittschnellsten Zeit nur auf Rang 8 rodelte und entsprechend angefressen war: „Ich fand das Rennen eine absolute Frechheit. Mit meiner Startnummer 30 im ersten Lauf hatte ich von Anfang an keine Chance mehr auf das Podest. Klar haben wir taktiert, wie alle anderen auch, doch leider war ich zwei Zehntelsekunden auf das Podest zu langsam. Da hat auch meine drittschnellste Zeit nicht mehr geholfen. Schade auch, wenn man zum Bremsen anfangen muss, um eine gute Startnummer in Lauf zwei zu bekommen, was absolut keine gute Werbung für unseren Sport ist. Höchste Zeit, dass im Reglement etwas passiert!“ So zählte am Ende des zweiten Laufs jede Minute gegen den Abbau der Bahn und der Wettbewerb entwickelte sich zu einem Wettrennen gegen Gegner und Startzeit. Am Ende gab es wenigstens ein tolles Mannschaftsergebnis für das ÖRV-Team mit den Plätzen 3 (David), 4 (Jonas), 5 (Wolfgang) und Platz 8 (Nico).
Weltcup Oberhof/Ergebnisse:
Herren:
1. Kristers Aparjods LAT 1:27.263
2. Max Langenhan GER +0.042
3. David Gleirscher AUT +0.118
4. Jonas Müller AUT +0.139
5. Wolfgang Kindl AUT +0.166
8. Nico Gleirscher AUT +0.302
Team-Staffel:
1. Deutschland 3:12.942
2. Lettland +0.150
3. Österreich* +0.288
*Madeleine Egle, Thomas Steu/Wolfgang Kindl, David Gleirscher, Selina Egle/Lara Kipp
Foto: © FIL/Mareks Galinovskis