Steu/Koller 2, Müller/Frauscher 4 und David 4, Reini 5, Wolfi 9 und Nico 20. Das sind die nüchternen Platzierungen unserer Rodler zum Auftakt der Weltcup-Saison 2021/2022. Nicht wirklich das, was wir uns von ihnen erwartet hatten.

Klar war es knapp, klar machten (fast) alle Fehler und sicher gilt: „…. Hätte, hätte, Fahrradkette …“. Doch am Ende des Tages stehen die Ergebnislisten fest und zeigen uns deutlich auf, dass wir uns mehr erwartet hätten. Vielleicht eine Entwicklung zum richtigen Zeitpunkt. Dass es unsere Rodler können, dass sie äußerst wettbewerbsfähig sind, zeigt besonders das Ergebnis von Nico, der mit der drittbesten Zeit im zweiten Lauf auf den 20. Platz gerodelt ist. Hätte er seine Zeit aus dem zweiten Lauf auch im ersten Lauf erreicht, wäre er locker auf das Podest gerodelt. Doch wie gesagt: „… hätte, hätte, Fahrradkette….“

Die einzigen, die heute gemessen an ihren Trainingsergebnissen happy waren, waren Müller/Frauscher mit ihrem vierten Platz. „Das war heute schon sehr cool, wir sind gut ins Fahren gekommen“, meinte ein zufriedener Armin Frauscher schon während seiner Doping-Kontrolle. „Die Bahn hat viele Passagen, wo man schnell kleine Fahler machen kann. Gegenüber den Trainings konnten wir unser Material noch einmal verbessern, sodass wir für unsere Verhältnisse sehr gute Läufe zeigen konnten. Im 2. Lauf hatten wir in der Drei einen kleinen Fehler, aber sonst ein lockeres Rodeln. Leider fehlte uns noch die letzte Konsequenz. Schon auf der halbstündigen Busfahrt zur Bahn war die Vorfreude riesig, dass jetzt endlich losgeht, auf das wir das ganze Jahr hingearbeitet hatten“.

Vielleicht war der Erwartungsdruck zu hoch. Vielleicht die Stimmung zu euphorisch. Stark war jedenfalls die Performanz aller, was den Grundspeed betrifft. Unsere Doppel waren super, bei den Herren die Ausfallquote zu hoch. Die Trauben hingen einfach zu hoch und konnten nicht ganz erreicht werden. Spannend war es allemal.

Stimmen:
Lorenz Koller: Im ersten Lauf ist beim Start der erste Tatzler von mir komplett durchgegangen, was normalerweise nicht passieren darf, im zweiten ist dann unten raus der noch größere Fehler passiert. Heute war nicht alles perfekt, wir wissen, was wir bei den Olympischen Spielen besser machen können.

David Gleirscher: Die Leistung ist definitiv enttäuschend, speziell der zweite Durchgang war einfach schlecht, da gibt es nicht viel schön zu reden. Ich habe heute die Schlüsselstellen, speziell die 13 nicht gut erwischt, bei einem Sport, bei dem es so knapp hergeht, ist das einfach nicht drinnen. Sehr positiv ist der Grundspeed, das nehme ich auf jeden Fall mit. Johannes Ludwig war heute eine Klasse für sich, die beiden anderen Deutschen waren in Schlagdistanz, schade drum.

Rene Friedl (ÖRV-Cheftrainer & Sportdirektor): Man hat gesehen, dass die Bahn anspruchsvoll ist, abgesehen von sehr wenigen Ausnahmen haben heute alle Fehler gemacht. Mit dem Abschneiden der Doppelsitzer sind wir absolut zufrieden. Steu/Koller haben in Anbetracht ihrer Fehler das Optimum rausgeholt, Müller/Frauscher haben sich im Vergleich zum Training noch einmal steigern können, ihnen hat allerdings etwas die Startleistung gefehlt. Bei den Einsitzern sind wir mit hohen Erwartungen ins Rennen gegangen, der Speed hätte bei allen absolut gepasst, leider war die Fehlerquote bei einigen zu hoch. Damit haben wir bessere Ergebnisse vergeben, was sehr schade ist.

Ergebnisse Doppel
Ergebnisse Herren
Fotogalerie Doppel und Herren

Aufmacher-Foto: © FIL/Mareks Galinovskis