Mit dem Newsletter zu seinem 100. Geburtstag auf unserer Homepage und in der Online-Ausgabe der Bezirksblätter wurde Willi Wirtenberger – wenn auch eher unbeabsichtigt – als Zeitzeuge des Zweiten Weltkriegs ins öffentliche Bewusstsein gerückt. Damit wurde er nicht nur als hochbetagtes Mitglied unseres Vereins gewürdigt, sondern zugleich auch als einer der wenigen noch lebenden Veteranen sichtbar, deren persönliche Erinnerungen ein Stück Zeitgeschichte beschreiben.
Es war eine Anfrage, die zunächst überraschend, ja beinahe ungewöhnlich klang: Ein junger amerikanischer Militärhistoriker und Autor, Kyle Nappi hatte im Internet Willi Wirtenberger gegoogelt und wandte sich über die Bezirksblätter an uns. Sein Wunsch: ein Interview mit unserem Willi Wirtenberger – über dessen Erfahrungen und Erlebnisse aus dem II. Weltkrieg und über die Spuren, die eine Zeit voller Umbrüche hinterlassen hat. Willi zögerte nicht lange. Obwohl er selbst nur in den letzten Kriegsjahren 1944 und 1945 aktiv als Soldat diente, und ein noch längerer Abschnitt seines Lebens von der harten Zeit in jugoslawischer Kriegsgefangenschaft geprägt war, erklärte er sich zu diesem Interview bereit.
Tiroler Zeitzeuge der Nazizeit
Das Gespräch wurde weit mehr als die bloße Schilderung eines Soldatenlebens im Zweiten Weltkrieg. Es entwickelte sich zu einer Erzählung, die zugleich ein Stück Tiroler Geschichte widerspiegelt – und damit auch die Geschichte eines Landes, das nach dem Ende der Ersten Republik, der Annexion durch Nazi-Deutschland und dem verheerenden Krieg schließlich den schwierigen Weg in die Zweite Republik fand. Willi wurde, wie andere junge Tiroler auch in eine Epoche hineingezogen, die von Ideologien, Propaganda und Gewalt geprägt war. In seinem Interview berichtete er nicht nur von seinen eigenen Erinnerungen, sondern ermöglichte uns auch Einblicke in eine Welt, die sich zwischen Hoffnung und Entbehrung, zwischen Freiheitsverlust und Neubeginn bewegte.
Harte aber unbekümmerte Jugendzeit
Willi, Jahrgang 1925, war noch ein Kind, als Tirol in den Strudel der großen Politik geriet. Doch die Bilder jener Zeit haben sich tief eingebrannt: Männer, die frühmorgens nach Bayern aufbrachen, um dort Arbeit zu finden – eine Selbstverständlichkeit im Leben vieler Tiroler Familien. Für den jungen Willi bedeuteten die Jahre des Heranwachsens auch die Zugehörigkeit zur Hitlerjugend. Dort fühlte er sich zunächst aufgehoben, eingebunden in Gemeinschaft, Abenteuer und Kameradschaft.
Mit achtzehn Jahren änderte sich sein Leben schlagartig. Über den Reichsarbeitsdienst und die Wehrertüchtigung erhielt er im August 1943 seinen Einberufungsbescheid nach Landeck. Hier lag das 136. Gebirgsjäger-Regiment, das 1938 in Innsbruck aufgestellt und nach dem „Anschluss“ in die Wehrmacht eingegliedert worden war. Es gehörte zur 3. Gebirgsdivision, die aus den Verbänden des ehemaligen österreichischen Bundesheeres hervorging.
Fast zwei Jahre Krieg und drei Jahre Gefangenschaft
Für Willi bedeutete diese Versetzung zunächst einen glücklichen Umstand: Er durfte in Landeck bleiben, fernab der Front, bis zum Mai 1944. Dann jedoch kam der Befehl, nach Norditalien verlegt zu werden – zur Partisanenbekämpfung. Ein Jahr später, im Frühjahr 1945, brach die deutsche Front endgültig zusammen. Ende April erhielt seine Kompanie den Auftrag, den Rückzug der Wehrmachtssoldaten aus Griechenland durch Jugoslawien abzusichern. Das Kriegsende brachte keine Freiheit. Stattdessen geriet Willi in jugoslawische Gefangenschaft. Die Tito-Armee verschleppte ihn in ein Lager bei Podgorica in Montenegro, wo er bis 1948 ausharren musste – drei lange Jahre zwischen Ungewissheit, Hoffnung und dem Wunsch nach Heimkehr.
Für Willi ist es noch heute ein Wunder, dass er mit viel Unterstützung und noch mehr Glück völlig unverletzt aus dem Krieg und der Gefangenschaft an Weihnachten 1948 wieder nach Hause kommen konnte.
Foto: Symbolfoto: 136. Gebirgsjägerregiment aus dem Deutschen Militärarchiv
Hier das komplette Interview
Herzlich willkommen beim Rodelverein Swarovski-Halltal-Absam
Der Rodelsport in Absam blickt auf eine jahrhundertelange Tradition zurück. Bereits die Salzbergarbeiter der Saline im Halltal nutzten ihre Rodel im Winter, um am Wochenende ins Tal zurückzukehren. Vor diesem historischen Hintergrund ist es wenig überraschend, dass der Rodelverein Swarovski-Halltal-Absam, gegründet 1904, mit über 600 Mitgliedern zu den traditionsreichsten und mitgliederstärksten Sportvereinen in Absam zählt. Der Verein unterhält eine eigene Naturrodelbahn und kann auf zahlreiche Medaillengewinne bei Olympischen Spielen, Landes-, Staats- und Weltmeisterschaften zurückblicken, was ihn zu einem der erfolgreichsten Wintersportvereine Tirols und Österreichs macht.
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Willi Wirtenberger – Veteran und Zeitzeuge des 20. Jahrhunderts
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