Während unsere Rodler im rund 600 Kilometer entfernten Altenberg (Sachsen) an ihrer Form für die Weltcup-Saison feilen, läuft auch im Innsbrucker Eiskanal der Betrieb auf Hochtouren – hier brennen die Lichter inzwischen fast rund um die Uhr! Selbst ÖRV-Präsident Markus Prock schaut vorbei, um sich persönlich ein Bild zu machen und mit seiner Erfahrung und Expertise unter die Arme zu greifen. Doch auch er weiß: Zaubern kann niemand – dafür wird umso härter gearbeitet!

Kaum ein Tiroler Rodlerherz bleibt unberührt von den aktuellen Herausforderungen rund um den Eiskanal in Innsbruck/Igls. Alle hoffen inständig, dass sich die Situation noch zum Besseren wendet. Ob die jüngsten, provisorischen Anpassungen ausreichen, um die geplanten Weltcup-Rennen für Rodler, Bobfahrer oder Skeletonis zu retten, bleibt jedoch ungewiss. 

Auf der anderen Seite spürt die regionale Hotellerie bereits erste Rückschläge: Zahlreiche Trainings internationaler Teams wurden abgesagt oder verschoben, was zu spürbaren Buchungsverlusten führt. Andere Regionen, wie das deutsche Oberhof hingegen, erleben einen regelrechten Ansturm unerwarteter Anfragen und können sich vor Reservierungen kaum retten. Ein kleiner Lichtblick bleibt: Die Entwicklungen zeigen einmal mehr, welch enorme wirtschaftliche Bedeutung der Igler Eiskanal für die Region hat – eine Erkenntnis, die weder neu noch weniger eindrucksvoll ist.

Gelebter Pragmatismus in Aktion 
„Noch zweimal schlafen, dann wissen wir mehr“, zeigt sich Peter Knauseder, Präsident des Tiroler Rodelverbands, vorweihnachtlich pragmatisch. „Jonas Müller wird am Freitag wieder eine Spur in den Igler Eiskanal setzen – dann wissen wir vielleicht eher, wo wir stehen.“ Auch ÖRV-Präsident Markus Prock bleibt realistisch: „Unsere Mannschaft trainiert derzeit in Altenberg und kehrt Ende dieser Woche zurück nach Tirol. Wenn alles nach Plan läuft, starten am Freitag die Bobfahrer und wir weitere Testfahrten in Igls. Die Ergebnisse werden entscheiden, was die Präparierungsmaßnahmen des Bahnteams in dieser Woche gebracht haben und wie es weitergeht.“

Doch ein Punkt liegt beiden besonders am Herzen: „Es geht nicht nur um die Sicherheit unsere Profis, sondern auch um unsere Kinder und Jugendlichen, die hier trainieren. Wir tragen die Verantwortung, ihnen sichere Trainingsbedingungen zu garantieren," so Markus Prock.

Unabhängig davon, wie sich das Projekt „Homologierung Eiskanal Innsbruck/Igls“ entwickelt – die Zeit drängt. Eine Entscheidung wird zeitnah fallen, für die Sicherheit aller Beteiligten. Wie gesagt: „Noch zweimal schlafen, dann wissen wir mehr ...“

Foto: © Robert Thiem