Im Vorfeld des ersten Rodel-Weltcup-Rennens der Saison in Yanqing haben wir mit ÖRV-Cheftrainer René Friedl gesprochen. Hier seine interessanten Antworten.
Wie ist die Stimmung im Team nach einigen Wochen der Kasernierung? Gibt es keinen Lagerkoller?
René Friedl: Die Stimmung im Team ist gut, zumal wir uns bereits im Vorfeld auf diese spezifische Situation hier eingestellt haben. Es war klar, dass wir hier in einer Bubble leben. Das hatten wir letztes Jahr auch schon gehabt. Dass wir dann zwei Tage im Zimmer sitzen musste, naja, da hatten wir schon mit mehr gerechnet. Doch hat sich die Lage nach zwei Tagen soweit geklärt, dass wir mit dem Training beginnen und die Athleten wieder in den Rennmodus bringen konnten. Also, die Stimmung ist gut.
Ein „Trainingslager“ mit den internationalen Top-Teams hat es so meines Wissens noch nie gegeben. Ist die Rodelfamilie noch mehr zusammengewachsen und was macht das für den Wettbewerb?
Im Vorfeld der Olympischen Spiele werden immer ein oder zwei Trainingswochen durchgeführt. Es war dieses Mal sehr gedrängt, weil im letzten Jahr die internationale Trainingswoche und auch der Weltcup ausgefallen sind. Von dem her wird es jetzt in Richtung Olympia alles sehr eng. Aber eigentlich für uns nichts ganz Neues. Die Rodelfamilie konnte nicht wirklich zusammenwachsen, da wir alle sehr separiert waren und uns nicht frei bewegen durften. Es gab immer wieder positive Fälle, die dann wieder negativ waren. Zudem haben wir uns auch abgeschottet und sind sehr im Kleinen geblieben, um nichts einzufangen. Für den Wettbewerb macht das eigentlich keinen Unterschied. Der Vorteil ist, dass wenn man einmal etwas früher an der Bahn war, man auch von den anderen alternative Fahrlinien abschauen konnte, um voneinander zu lernen, gerade auf der neuen Bahn.
Am Freitag geht es endlich los. Wie kann das Team die Spannung hochhalten?
Beim ersten Weltcup-Rennen ist die Spannung sowieso da. Natürlich sind wir jetzt zwei Wochen hier und haben auch schon einige Trainingsfahrten gemacht, außer die Hannah und der Jonas, die aus den bekannten Gründen später angereist sind und leider nicht so viele Trainingsläufe bekamen. Doch der erste internationale Vergleich ist immer ein Highlight mit hoher Anspannung, da nach dem Training eigentlich keiner richtig weiß, wo er jetzt steht. Jetzt am Wochenende müssen alle blank ziehen, die Karten auf den Tisch legen und zeigen was sie drauf haben.
Welche Erwartungen hast Du für die Saison, auch im Vergleich mit den Wettbewerbern, wie stehen die Chancen in Yanqing?
Ich meine, dass wir in allen drei Wettbewerben und auch im Team konkurrenzfähig sind. Wir haben eine bombenstarke Herrentruppe. Steu/Koller sind gut unterwegs, die Doppel dahinter noch nicht ganz so sicher auf der Bahn, haben aber auch schon schnelle Zeiten gezeigt. Bei den Damen ist die Madeleine gut dabei, auch die Lisa hat schon schnelle Läufe gezeigt und ich hoffe, dass wir auch da den Anschluss schaffen. In Summe bin ich positiv gestimmt.
Wie sind die internen Qualifizierungskriterien für die Olympischen Winterspiele und welche Auswirkungen hat Olympia aktuell auf die Mannschaft?
Ab jetzt werden die WC-Rennen zusammengezählt. Wir vergeben für jedes Rennen Punkte, wobei ein Rennen gestrichen wird. Zu Weihnachten werden wir die ersten zwei Plätze bei den Herren und Damen vergeben, bei den Doppel einen Startplatz. Die letzten Plätze werden dann spätestens im Januar vergeben. Dabei muss in den Disziplinen eine Mindestvoraussetzung erfüllt werden, um sich überhaupt zu qualifizieren. Bei den Herren sind das einmal Platz 8 und zweimal Platz 6 und bei den Damen und Doppelsitzern gelten ähnliche Vorgaben. Natürlich ist damit ein Konkurrenzkampf im Team vorhanden, aber die Athleten wissen, dass sie sich nur gemeinsam vorwärts bringen, um international gute Leistungen bringen zu können. Schließlich müssen sich alle beim Rennen durchsetzen. Von dem her ist der Teamgeist sicherlich da, aber man merkt, dass es schon knistert und ich denke, dass wir das nutzen können, um international auch sehr leistungsfähig zu sein.
Der Terminplan sieht innerhalb von fünf Wochen fünf Rennen auf vier verschiedenen Eiskanälen vor. Wie kann man sich darauf vorbereiten?
Natürlich versuchen wir die Bahnen schon im Trainingslager einzubauen, Sochi hatten wird dieses Jahr nicht mit dabei, haben allerdings mit dem Großteil der Mannschaft dort schon einige Trainingsfahrten gemacht, von dem her hoffe ich, dass wir uns in den zwei Wochen gut darauf einstellen können. Die erste Woche wird sicherlich happig in der zweiten Woche hoffe ich, dass wir Boden gut machen können, so wird interessant sein, wie die ersten beiden Rennen verlaufen. Altenberg und natürlich auf unserer Heimbahn in Igls haben wir trainiert und sind gut vorbereitet.
Danke für das Gespräch
Herzlich willkommen beim Rodelverein Swarovski-Halltal-Absam
Der Rodelsport in Absam blickt auf eine jahrhundertelange Tradition zurück. Bereits die Salzbergarbeiter der Saline im Halltal nutzten ihre Rodel im Winter, um am Wochenende ins Tal zurückzukehren. Vor diesem historischen Hintergrund ist es wenig überraschend, dass der Rodelverein Swarovski-Halltal-Absam, gegründet 1904, mit über 600 Mitgliedern zu den traditionsreichsten und mitgliederstärksten Sportvereinen in Absam zählt. Der Verein unterhält eine eigene Naturrodelbahn und kann auf zahlreiche Medaillengewinne bei Olympischen Spielen, Landes-, Staats- und Weltmeisterschaften zurückblicken, was ihn zu einem der erfolgreichsten Wintersportvereine Tirols und Österreichs macht.
News
Interview mit René Friedl zum Saisonstart in Yanqing/China
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