Am Vormittag als Vize-Europameisterin und Gesamt-Weltcupgewinnerin (ohne Sprint) - im Gesamt-Weltcup mit Sprint wird sie zweite – noch auf Wolke sieben und am Nachmittag verpasst sie in der Staffel den Zielabschlag. Trotzdem – eine sensationelle Saison der Madeleine Egle. Herzlichen Glückwunsch und alles Gute für Olympia.

Die Chancen in der Team-Staffel standen gut und die Erwartungen waren hoch gesteckt. Denn für das österreichische Team gingen mit Wolfgang Kindl der amtierende Europameister und mit Madeleine Egle die aktuelle Vize-Europameisterin an den Start und unser Parade-Doppel Steu/Koller ist ja gerade auch nicht schlecht… Doch die Staffel sollte schneller beendet sein als gedacht: Madeleine blieb mit ihrer Hand am Schlitten hängen, war damit für den Abschlag zu spät dran und verfehlte die Zielabschlagstafel. Damit war der Traum, mit der kleinen rechnerischen Chance den Weltcup in der Team Staffel noch im letzten Lauf zu gewinnen, schnell ausgeträumt und es blieb der dritte Rang in der Gesamtwertung.

Da lief es am Vormittag schon besser, als Madeleine Egle bei den Damen zum Vize-Europameistertitel raste, sich nur knapp der Natalie Geisberger geschlagen geben musste und 14 Jahre nach der Bronzemedaille von Veronika Halder endlich wieder EM-Edelmetall für die Damen nach Österreich holte. Hannah Prock und Lisa Schulte kamen auf der Natureisbahn im Engadin nicht nach Wunsch ins Rodeln und mussten sich mit dem EM-Rang 17 (Hannah Prock) und Rang 18 (Lisa Schulte) zufrieden geben. In Summe trotzdem ein tolles Wochenende für unsere Mannschaft, nach Gold und Bronze bei den Herren, sowie U-23-Silber bei den Doppelsitzern und jetzt die tollen Ergebnisse von Madeleine Egle.

Nach dieser super Weltcup Saison sind natürlich die Erwartungen für die Winterspiele sehr hoch gesteckt. Unsere Rodler sind in allen drei Disziplinen konkurrenzfähig und wollen sicherlich auch beim Team, trotz der verpatzten Generalprobe, um die Medaillen mitkämpfen.

Stimmen:
Madeleine Egle: Ich habe gesehen, dass Julia Taubitz eine sehr gute Zeit gelungen ist, wir waren nur sieben Tausendstel auseinander, da musst du einfach Vollgas fahren, da gibt es gar nichts anderes. Ich bin froh, dass ich am Start noch einmal zulegen konnte, Kleinigkeiten findet man immer, unterm Strich bin ich aber absolut happy. Die Kugel im Gesamtweltcup ist natürlich mega. Letztes Jahr habe ich sie als Vierte knapp verpasst, dass ich jetzt Zweite geworden bin, ist richtig cool. Ich hätte vor der Saison nicht erwartet, dass das so funktioniert. Auch die kleine Kugel aus Gold im Disziplinen-Weltcup ist echt ein Wahnsinn, unglaublich, ich bin mega happy. Natürlich ist der Ärger nach meinem Fehler in der Staffel groß, aber das gilt es wegzustecken und beim nächsten Mal besser zu machen.

René Friedl: Schade um die Team-Staffel, man sieht, wie schnell es gehen kann, da sind wir hinsichtlich der Olympischen Spielen sicherlich gewarnt. Insgesamt haben wir auch hier eine gute Leistung gezeigt, unsere Saisonbilanz kann sich durchaus sehen lassen. Es war das langjährige Ziel im Gesamtweltcup in allen Disziplinen ganz vorne mitfahren zu können, dazu sind wir mittlerweile in der Lage. Das stimmt uns für Peking und die weitere Zukunft positiv. Wir fahren jetzt zum Wäschewechseln heim, bleiben aber in unsere Blase, morgen geht es dann weiter nach Wien.

Andreas Linger: Es war das langjährige Ziel, dass wir in allen Disziplinen vorne mitfahren können, was mehr als erreicht wurde. Mit ihren fünf Weltcup-Siegen ist besonders Madeleine Egle vorne mit dabei und zum Teil schon Ton angebend gewesen. Trotzdem werden die Karten in Peking neu gemischt. Unsere Mannschaft ist jedenfalls gut vorbereitet, die Stimmung in der Mannschaft ist gut und auch ich freue mich auf meine insgesamt sechsten Olympischen Winterspiele, wenn ich wieder vor Ort für den ORF berichten darf.

Ergebnisse:
https://www.fil-luge.org/de/gesamtstaende?event_season_id=29

Fotos vom Wochenende:
Samstag
Sonntag