Die Entscheidung um das Rennen der großen Kristallkugeln fällt an diesem Wochenende, bei der unsere Rodler allerdings keine Rolle mehr spielen. Für sie geht es in Winterberg nur noch um die Ehre und vielleicht um die Mini-Chance auf einen Top-3-Platz im Gesamtweltcup.

Am heutigen Vormittag wurde traditionell der Nationencup ausgefahren. Mit dabei bei den Herren Florian Tanzer und Noah Kallan. Florian erreichte den 12. Platz, und Noah Kallan sah das Ziel nicht. So klang es auch wie eine Erlösung als Florian im Ziel meinte: „Ich hatte hier gute Trainings und im Großen und Ganzen war es für mich ein guter Nationencup. Trotzdem bin ich froh, dass jetzt erst einmal eine kleine Pause kommt, aber ich freue mich schon auf das nächste Jahr“. Im Nationencup der Herren Doppel starteten Gatt/Schöpf, die keine Konkurrenz fürchten mussten und den ersten Platz erreichten. 

Auch Lisa Schulte sicherte sich mit über einer halben Sekunde Vorsprung nicht nur den ersten Platz, sondern auch die Gesamtwertung des Nationencups: „Die Bahn war heute wirklich gut in Schuss. Der Nationencup-Lauf war ein schneller Abschiedslauf für den Weltcup morgen, das war sehr gut. Ich freue mich auch über den Pokal der Gesamtsiegerin im Nationencup und dass das Saisonabschluss-Wochenende für mich mit der Österreichischen Hymne begonnen hat“. 

Die Gesamtwertung des FIL-Nationencup 2022/2023 gewann Lisa Schulte mit 440 Punkten vor Marion Oberhofer (ITA/407 P.) und ihrer Teamkollegin Verena Hofer (369 P.). Bei den Damen-Doppel sind alle in Winterberg beim Finale des EBERSPÄCHER-Weltcup startenden Teams in der Gesetztengruppe. Daher fand kein Nationencup statt. Die Tirolerinnen Selina Egle/Lara Kipp gewannen die Nationencup-Wertung der Saison 2022/2023 mit 285 Punkten vor den punktgleichen (jeweils 240 Zähler) Gesamtweltcup-Siegerinnen Andrea Vötter/Marion Oberhofer (ITA) und den Weltmeisterinnen Jessica Degenhardt/Cheyenne Rosenthal (GER) gemeinsam auf Rang 2 der Gesamtwertung.

Nicht unzufrieden waren Yannick Müller/Armin Frauscher nach dem Gesetzten-Training, wo sie zwar „nur“ Platz 7 erreichten, aber Armin sehr zuversichtlich für das Wochenende war: „Die Woche war sehr gut, wir konnten uns die Bahn wieder gut erarbeiten. Für morgen müssen wir noch die richtige Material-Abstimmung finden. Mit zwei sauberen Läufen sollte ein Top-Ergebnis möglich sein“. Thomas Steu/Lorenz Koller kamen mit knapp 5/100 Rückstand auf Müller/Frauscher auf Platz 8. 

Beim Herrentraining herrschte starkes Schneetreiben und so war es nicht überraschend, dass die beiden Gleirscher Brüder auf die Materialfrage abhoben. „Das Training war gut, doch jetzt heißt es, das Setup auf kalte Bedingungen einzustellen und locker zu fahren, da es am Sonntag sehr kalt werden wird“, so Nico. Und auch David war nicht unzufrieden: „Mein Abschlusstraining heute war ganz in Ordnung, allerdings aufgrund des starken Schneefalls deutlich langsamer als es für Sonntag zu erwarten ist. Wird sicher wieder ein spannendes Rennen und ich denke, dass ich schon um die top Platzierungen mitkämpfen kann“. Schon fast ein erstes Saison-Resümee zog ÖRV-Cheftrainer Christian Eigentler, wenn er meinte: „Im Gesamtweltcup hat uns heuer schlicht und einfach die Konstanz gefehlt. Speziell die beiden verkorksten Renn-Wochenenden in Sigulda tun rückblickend weh, da hat uns erst die Grippewelle, dann Pech und schließlich Unvermögen stark eingebremst. Wir wollen uns beim Saisonfinale noch einmal von unserer besten Seite zeigen, haben noch Chancen auf Top-3-Plätze im Gesamtweltcup und werden entsprechend fokussiert an die Sache herangehen.“

ORF-TV Zeiten​​​​​​​

Foto: © FIL Galinovskis